Auszeit Pflege

Wichtig ist, dass Sie sich im Falle einer häuslichen Pflege eigene Grenzen setzen. Denn die Auswirkungen, die eine Pflege auf das Privatleben hat, werden oftmals unterschätzt. 

So hängt die Pflege in der Regel von einer oder wenigen Personen ab, sodass hohe Zeitbelastungen entstehen können. Freizeit, Beruf und das eigene Leben werden dafür häufig vernachlässigt. Besonders dann, wenn die Pflege nicht nur eine kurze Zeit andauert, sondern über mehrere Jahre hinweg durchgeführt werden muss. Dabei führt die körperliche und psychische Belastung oft selbst zur Erkrankung der Pflegeperson.

In der Regel macht sich eine solche Überforderung der Pflegepersonen nicht gleich bemerkbar, sondern äußert sich durch einige Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg. Bemerken Sie eine der folgenden Anzeichen an sich selbst, sollten Sie dringend überlegen Hilfe durch beispielsweise einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch zu nehmen:

  • Wutanfälle und Aggression:
    Sind Sie häufig gereizt, liegen die Nerven blank und bekommen Sie Wutanfälle, ist dies ein Anzeichen für Überforderung. Diese Wut kann sich im schlimmsten Fall auch gegen die Pflegeperson richten, beispielsweise dann, wenn die Essensaufnahme länger als üblich dauert oder verweigert wird. Auch in diesem Fall sollten Sie sich aus der Pflege zurücknehmen und für Entlastung sorgen.
  • Erschöpfung und Schlafprobleme:
    Innere Unruhe, Nervosität, Erschöpfung und Müdigkeit sind meist nur die Vorboten einer psychischen oder chronisch-körperlichen Erkrankung. Deshalb sollten Sie bereits bei den ersten Anzeichen von Schwäche, Traurigkeit oder Antriebslosigkeit über Hilfe in der Pflege nachdenken. Auch Schlafprobleme gehören zu einem ersten Symptom für die Unzufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation.
  • Körperliche Beschwerden:
    Sind Sie häufig krank, verspüren körperliche Gebrechen oder Muskelverspannungen, sollten Sie dringend kürzertreten. Denn ohne eine körperlich gute Verfassung kann auch die Pflege nicht mehr dauerhaft gewährleistet werden. Denken Sie also an sich und die Pflegeperson!

Wichtig ist, sich die eigene Überforderung einzugestehen und dabei keine Schuldgefühle zu entwickeln. Die Pflege ist eine anspruchsvolle Aufgabe und sollte sowohl zu ihrem Interesse als auch dem der zu pflegenden Person korrekt durchgeführt werden. Sind Sie dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen, sprechen Sie offen mit Familienangehörigen und dem Pflegebedürftigen darüber. Das Verständnis ist in den meisten Fällen groß. Alternativen zu einer häuslichen Pflege bieten dabei sowohl Pflegedienste als auch Pflegeheime. Mehr zur Inanspruchnahme eines Pflegeheims, erfahren Sie unter: Leistung – Wohn und Versorgungsmöglichkeiten

Eugen Hasenbank Pflegeexperte/ Pflegeberater

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Wohn und Versorgungsmöglichkeiten